pavk - Ulcus cruris venosum

PAVK – was ist das?

Die pAVK (Kurzform für: Periphere Arterielle Verschlusskrankheit) stellt in den letzten Jahren medizinisch wie ökonomisch eine immer größer werdende Herausforderung dar.

Unser Blutkreislauf gewährleistet die Versorgung allen Gewebes mit dem benötigten Sauerstoff und Nährstoffen. Durch die Blutgefäße gelangt sauerstoff- und nährstoffreiches Blut zu den Geweben. Um das zu schaffen, muss das Blut ständig durch die Tätigkeit des Herzens in Bewegung gehalten werden. Arterien und Venen bilden mit ihrer Vielzahl immer feiner werdenden Verästelungen die notwendigen Transportwege für das Blut bis in die entlegensten Körperregionen. Die unzureichende Durchblutung führt zu schlechter Wundheilung, eventuell zu Ulcera und zur Nekrose, die bei den Zehen beginnt und bei ungenügender Behandlung zu feuchte Gangrän bis hin zur Blutvergiftung führen kann.

Die verschiedenen Stadien von pAVK

  • Stadium I: keine subjektive Beeinträchtigung (u.a. Zufallsbefund)
  • Stadium IIa: schmerzfreie Gehstrecke oberhalb von 200 Metern
  • Stadium IIb: schmerzfreie Gehstrecke 200 Meter und darunter
  • Stadium III: bereits in Ruhe muskuläre Schmerzen, die nach Hochlagerung der Extremität zunehmen
  • Stadium IV: nekrotische Veränderungen der betroffenen Extremität, häufig Zehen und Vorfuß, die meist mit Ruheschmerz verbunden sind.
  • (Quelle: http://www.dshs-koeln.de)

    Zwei verschiedene Therapieansätze

    Man unterscheidet eine kausale und eine symptomatische Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit:
    Die kausale Therapie soll die Risikofaktoren beseitigen, um somit der Krankheit die Grundlage zu entziehen, also ein Fortschreiten der Arteriosklerose verhindern.
    Die symptomatische Therapie dagegen hat zum Ziel, die Beschwerden zu lindern und die durch die Arteriosklerose entstandenen Veränderungen zu beseitigen.

    Stadien gerechte Therapie der pAVK

    Während man im Stadium I-II noch mit Gehtrainig einige Verbesserungen erreichen kann, ist im III-IV eine Medikamentöse Therapie vom Vorteil. Ebenso kann im Stadium II-IV mit einer Revaskularisation d. h. mit einer Wiedereröffnung von Gefäßen Linderung erreicht werden.

    Leider muss man dazu sagen findet im Stadium IV häufig als einziges Rettung nur noch eine Amputation statt.

    Warum muss man dies in der Wundbehandlung wissen? Ganz einfach – ohne das Wissen, warum eine Wunde entsteht, nützt uns das beste Verbandsmaterial nichts. Festzustellen ist zu Anfang ob es sich um eine pAVK handelt durch sogenanntes Pulsen (falls vom Arzt nicht schon diagnostiziert), ist diese Frage geklärt kann bei einer Wunde mit Nekrose versucht werden diese durch einen trockenen Wundverband abheilen zu lassen, Trockene Nekrose niemals abtragen, zu erkennen an relativ hartem Untergewebe, ist es wegschiebbar kann davon ausgegangen werden, dass es sich um eine feuchte Nekrose handelt diese ist dann zu behandeln. Nicht jede pAVK ist gleich und auch für den Experten nicht immer leicht zu behandeln. Eine aterielle Verschlussserkrankung sollte niemals mit Druck behandelt werden, hier wäre eine zeitgleiche Kompression kontraindiziert.

    Zusammenfassend:

    Da die pAVK von vielen Faktoren abhängt, ist es schwierig, eine genaue zeitliche Prognose zu treffen. Diese hängt jedoch neben dem Stadium sehr stark davon ab, in wie weit sich die Ursachen behandeln lassen und in wie weit der Betroffene mitarbeitet. So besteht eine schlechte Prognose, wenn die Ursachen (Rauchen, Bewegungsmangel etc.) nicht behoben werden. Auch hier gilt wie bei allen Wunde eine kontinuierliche engmaschige Wundkontrolle und wünschenswert eine gute Zusammenarbeit mit Ärzten und Wundtherapeuten.

    Ein Gastbeitrag von Bettina Lange.

    Bild: Redlinux, „Bild eines echten Ulcus cruris venosum“, Quelle: Wikimedia Commons, creative commons CC BY-SA 3.0

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